Das i-Tüpfelchen bei einer langen Wanderung

Bad Berleburg. Zum Start in die diesjährige Wandersaison hat die BLB-Tourismus GmbH das Projekt Waldrast an den Start gebracht. Entstanden sind die besonderen Rastplätze bereits im Herbst vergangenen Jahres und damit gehören sie zum Leader-Projekt „Der Natur auf der Spur“. Eröffnet wurden die Standorte witterungsbedingt allerdings erst in diesem Frühjahr. An einer Waldrast können Wanderer eine erholsame Pause einlegen und sich dabei mit kühlen Getränken stärken. Die Erfrischung kommt nicht aus dem eigenen Rucksack, sondern aus einem Getränkehalter, der tief in den Erdboden eingelassen ist.
Die Gäste und Besucher des Erholungszentrums „Wald“ können sich an sieben Tagen in der Woche bedienen. Im Angebot der Waldrast sind ausschließlich anti-alkoholische Getränke. „Wir bieten den Wanderern mitten in der Natur eine neue Möglichkeit der Rast, gleichzeitig reagieren wir auf das mangelnde Gastronomie-Angebot entlang unserer touristischen Wege“, beschreibt Andreas Bernshausen, Geschäftsführer der BLB-Tourismus GmbH. Aktuell gibt es vier Waldrast-Standorte an Premiumwegen im Naturparadies, eine weitere Station wird in nächster Zeit entstehen.
Neben dem Erdkühlschrank und den Holzstelen mit integrierter Spendenbox gehören auch neue Bänke zum Konzept der Waldrast. Die hölzernen Sitzbänke haben eine bedruckte Rückenlehne. Dort wird u.a. über den regionalen Naturschutz und landschaftliche Besonderheiten, über die einzigartige Artenvielfalt sowie über die lokale Fauna und Flora informiert. Zudem werden auch Verhaltensregeln für den Waldbesuch erklärt. Andreas Bernshausen: „Wir möchten sicherlich nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auftreten. Aber wir möchten sehr deutlich einige Hinweise geben.“

Ausschau nach dem „i“ halten

Dafür hat das Tourismus-Team eigens eine neue Marke entwickelt: Das grüne „i“. Mit dieser Marke soll Waldwissen aus dem Naturparadies verständlich erklärt und optisch kenntlich gemacht werden. Analog zum roten „i“ als Hinweis für die Tourist-Information, unterstützt das mobile, grüne „i“ nun direkt vor Ort. Die neue Marke ist informativ, nachhaltig und beispielhaft – und sie ist in der Landschaft überall da, wo die Touristiker nicht immer sein können. „Wir vermitteln den Gästen noch mehr Qualität, Service und Wissen über unsere Region“, sagt Tourismusmanagerin Carola Haas. Das grüne „i“ solle allerdings nur sehr bewusst und an ausgesuchten Standorten eingesetzt werden. Eine unnötige Beschilderung im Wald und Schilderwuchs in der Landschaft wolle man unbedingt vermeiden.
Für die Entwicklung und Umsetzung eines solch innovativen Gesamtpakets ist neben der Kreativität vor allem auch Kooperationsarbeit nötig. Das Projekt „Waldrast – grünes „i“ ist beispielhaft für diesen gemeinschaftlichen Arbeitsprozess: Die Idee muss in ein überzeugendes, originelles Konzept mit allen notwendigen Vorgaben und Richtlinien verarbeitet werden. Die Grundstückseigentümer müssen befragt werden und schließlich auch ihr Einverständnis für das Projekt geben. Bei der Leader-Region Wittgenstein wird ein Förderantrag gestellt und bestenfalls auch bewilligt. Der Konzeptentwurf wird der Stadt Bad Berleburg und der Naturschutzbehörde des Kreises Siegen-Wittgenstein vorgelegt und geprüft. Nach der behördlichen Zustimmung geht es in die planerische und gestalterische Umsetzung. Dabei kommen regionale Handwerksbetriebe zum Einsatz und setzen die Idee praktisch um. Und dann – am langen Ende des kooperativen Weges steht die Waldrast endlich in der Natur.
Aber etwas fehlt doch noch? Genau – die ehrenamtlichen Helfer, die sich im Wanderalltag ehrgeizig um das neue Projekt kümmern. Jede Waldrast wird von Ehrenamtlern betreut, die sich regelmäßig um das Befüllen der Erdkühlschränke kümmern und ein Auge auf den Standort haben. „Dieser Einsatz ist vorbildlich und zeigt beispielhaftes Engagement und eine große Verbundenheit der Bürger“, lobt Andreas Bernshausen. Die jeweiligen Erlöse aus den Spendenboxen kommen den lokalen Dorf- und Heimatvereinen zugute.

Die einzelnen Stationen

• Arfeld: Aussichtskanzel an der Via Celtica und Via Adrina
Ehrenamtler vor Ort: Elke und Reinhold Werner
• Beddelhausen: Brücke am Ederhöhenpfad und Ederradweg
Ehrenamtler vor Ort: Gesine und Markus Gerhard
• Dotzlar: Dorfmitte/Nähe Friedhof an der Via Celtica und Bei de Hullerkeppe
Ehrenamtler vor Ort: Dirk Jung
• Schwarzenau: Augenstein/Schutzhütte an der Via Adrina
Ehrenamtler vor Ort: Karin Zacharias und Bernd Julius

(Foto: BLB Tourismus GmbH | Stand: 03.04.2021)