Aldi zieht sich aus Bad Laasphe zurück

Schließung von Regionalgesellschaft - 170 Mitarbeitern mit ungewisser Zukunft

Bad Laasphe. (bwh) Es ist ein Paukenschlag für die Stadt Bad Laasphe. Die von ALDI Nord unter der Begründung einer „Optimierung der Logistik in Südwestfalen“ am vergangenen Donnerstag angekündigte Schließung der Regionalgesellschaft und damit auch des Zentrallagers in Bad Laasphe bedeutet für rund 170 Mitarbeiter vor Ort die Beendigung des Arbeitsverhältnisses zum Jahresende. Das grade in Zeiten einer Pandemie und damit der Sorge um den Bestand von Arbeitsplätzen diese drastische Schritt getätigt wird, erklärt ALDI mit der Stärkung zukunftssicherer Logistik- und Verwaltungsstandorte im Großraum Bergisches Land, Südwestfalen und Nordhessen wie etwa in Radevormwald. Gründe für diese Zukunftssicherheit, die in Bad Laasphe augenblicklich nicht mehr existiert haben soll, nennt ALDI nicht. Florian Scholbeck, Managing Director Communications bei ALDI Nord, betont: „Im Versorgungsgebiet Südwestfalen wird es weiterhin 59 Filialen von ALDI Nord geben, sodass sich für die Kunden nichts ändert“ Auch für die Filialmitarbeiterinnen und –mitarbeiter – 820 an der Zahl und damit mehr als 80 Prozent der Belegschaft – wird sich bis auf einen Betriebsübergang zur übernehmenden Regionalgesellschaft keine wesentliche Veränderung ergeben. Bis dahin beginnt nun eine bange Zeit für die übergebliebenen Angestellten in der Logistik und Verwaltung in Bad Laasphe, eine berufliche Neuorientierung bei einem aktuell deutlich instabilen Arbeitsmarkt mit großen Unsicherheiten verbunden. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Bad Laasphe kam diese Hiobsbotschaft überraschend. Die soziale Verantwortung übernimmt ALDI Nord dennoch – im Gespräch sind ein Sozialplan und Interessenausgleiche für die betroffenen Beschäftigten. Versichert werden kann aber jetzt schon: Durch Arbeitgeber, Betriebsrat und den Druck der Bevölkerung wird noch nicht das letzte Wort gesprochen sein.

(Foto:A. Ziegler | Stand: 12.02.2021)