„Weitergabe von Tradition und Brauchtum ist uns eine Verpflichtung“
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Bad Berleburg. (mf) Gratulation an den Verkehrs- und Heimatverein, die BLB-Tourismus GmbH und den Jugendförderverein Bad Berleburg als Veranstaltergemeinschaft des 29. Berleburger Wollmarktes. Einmal mehr ist es den Machern gelungen, eine Veranstaltung zu präsentieren, die aufzeigt, dass man es hier bestens versteht „seine“ Märkte ins rechte Licht zu rücken.
Den Anfang am vergangenen Sonntag macht eine Gesprächsrunde, zu der Sarah Harth von der BLB-Tourismus GmbH als Moderatorin neben Landrat Andreas Müller und Bürgermeister Bernd Fuhrmann auch den Vorsitzenden des Verkehrs- und Heimatvereins, Heiner Trapp und natürlich den Bürgermeister von Bad Laasphe, Dr. Torsten Spillmann als diesjährigen Schirmherren auf die Bühne bat.
Großes Lob vom Landrat
Andreas Müller lobte den Markt als eine starke Verbindung von Stadt- und Landleben als „Das Beste aus zwei Welten“ und knüpfte gekonnt die Verbindung zu den Veranstaltungen im Rahmen des 200. Geburtstages der Kreise Siegen und Wittgenstein.
Bernd Fuhrmann hob indes die Stärken von Bad Berleburg als „Stadt der Dörfer“ hervor und bescheinigte den Veranstaltungen wie Woll-, Holz- und Brotmarkt mit dem Erntedankfest sowie natürlich der WeihnachtsZeitreise eine große Strahlkraft nach außen. „Unsere Märkte hier in Bad Berleburg sind ein Qualitätsversprechen und sollen ein Erlebnis für die Bürger und ihre Besucher sein“, so Bernd Fuhrmann. Doch nicht nur diese Märkte stellen, so Bernd Fuhrmann, eine Stärke der Stadt dar. Eine weitere Stärke sieht er in den hier ansässigen mittelständischen, oftmals noch familiengeführten Unternehmen, die vielen Fachkräften Chancen bieten.
„Unsere Märkte haben große Strahlkraft“
Heiner Trapp wiederum sieht es als eine wichtige Verpflichtung, Wissen und Fähigkeiten im Bereich von Tradition und Brauchtum an die Nachkommen weiterzugeben. „Viele Tätigkeiten, die früher in der Landwirtschaft an der Tagesordnung waren, sind heute fast verlorengegangen. Wir dürfen unsere Wurzeln nicht vergessen und uns nicht scheuen, Traditionen mit Leben zu erfüllen“, so Heiner Trapp mit einem Hinweis auf den Backhausbetrieb und das Tretbecken an der Espequelle. „Unsere Aktivitäten sind vielfältig, doch ohne Unterstützung läuft nichts“, bedankt er sich bei der BLB-Tourismus GmbH und dem Jugendförderverein.
Umgang mit dem Wandel
Diese Steilvorlage griff Schirmherr Dr. Torsten Spillmann gerne auf und dankte den Veranstaltern für die Erhaltung dieser Tradition und dass man ihn in diesem Jahr mit der Schirmherrschaft betraut hat. Der Rückblick, den der Wollmarkt in Sachen Schafschur und Wollverarbeitung biete, zeige deutlich den Wandel auf, dem man sich stelle müsse. „Es gilt den Umgang mit dem Wandel zu erlernen und damit umzugehen. Tradition ist somit die Basis für den Wandel, der unsere Zeit prägt. Gestalteter Wandel macht keine Angst!“
Tradition hat auch, dass der Schirmherr den Veranstaltern ein Gastgeschenk überreicht. Und das war in diesem Jahr ein recht Vielbeiniges, hatte Dr. Torsten Spillmann doch die Trachtentanzgruppe Breidenbach 1978 e.V. mit auf den Marktplatz gebracht. Mit viel Applaus bedacht, führten sie getanzte Tradition aus dem Hinterland auf.
Überhaupt hatte das Rahmenprogramm wieder einiges zu bieten. Musikalisch sorgten die „Jungen Wittgensteiner“ auf dem Marktplatz, das Blasorchester der Musikschule, die Band der Johannes-Althusius-Gymnasiums und Leierkastenmann Gerhard Hesse für Stimmung auf der Poststraße. Einige Kindergarten-Kinder hatten extra Kostüme geschneidert und ein „Schäfchen-Lied“ einstudiert.
Ausstellerrekord und ein vielfältiges Angebot
Mit über 70 Verkaufsständen mit Backhausbroten, Artikeln passend und auch weniger passend zum Thema Wollmarkt gab es auf jede Menge zu sehen. Oliver Junker-Matthes bewies seine Fertigkeiten sowohl bei der Schafschur als auch am Spinnrad. Die Damen des Strickclubs Alertshausen waren trotz einiger technischer Probleme gleichfalls am Spinnrad aktiv.
Zudem gab es leckeres Backhausbrot hier, nicht minder schmackhafte Würstchen dort. Abgerundet wurde das Angebot mit Waffeln vom „glühenden Eisen“, jede Menge Wolle, Felle und mehr.
Tüpfelchen auf i war der verkaufsoffene Sonntag, zu dem eine Vielzahl Berleburger Händler ihre Geschäfte geöffnet hatten.
