Rund 350 Bäume allein zwischen Sassenhausen und der Bracht gefällt
L 718, K 40 und K 47 waren die Woche gesperrt
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Wipo gibt einen Blick hinter die Kulissen der Räumarbeiten
Bad Laasphe / Sassenhausen (mf) Die Regionalniederlassung Südwestfalen teilt mit, dass die drei Straßenabschnitte L718 zwischen Bad Laasphe und Sassenhausen, K40 zwischen Elsoff und Laibach (Einmündung in die L717) und die K 47 zwischen Rinthe und Berghausen weiterhin für den Verkehr gesperrt bleiben müssen. In beiden Streckenabschnitten besteht weiterhin akute Schneebruchgefahr. Erst gestern sind weitere Fichten durch eine zu große Schneelast plötzlich und unvermittelt auf die Fahrbahn gestürzt. Eine Freigabe der betroffenen Strecken für den Verkehr kann erst erfolgen, wenn es zu einer wetterbedingten Gewichtsentlastung für die betroffenen Fichten kommt.
So schlicht und einfach liest sich die offizielle Pressemitteilung des Landesbetriebs Straßenbau NRW. Für viele Autofahrer, die insbesondere die „Hauptverkehrsader Sassenhäuser Höhe“ zwischen Bad Berleburg und Bad Laasphe regelmäßig nutzen müssen, sehr ärgerlich, weil mit einem nicht unerheblichen Umweg verknüpft.
Schnell wird da der Ruf laut: „Warum das nicht schon längst wieder auf, wieder befahrbar ist?“
Für die Wipo als Ihre Heimatzeitung war das Anlass genug, mal einen Blick hinter die frostig-verschneiten Kulissen auf der L 718 zwischen Sassenhausen und Bad Laasphe zu wagen, zu dem wir Sie hier einladen.
Im oberen Teil hinter der Absperrung auf der Sassenhäuser Höhe sah es am vergangenen Mittwoch noch relativ normal aus. Es fehlte nur der Gegenverkehr auf der halbgeschlossenen Fahrbahndecke. Dann aber offenbarte sich schnell das Ausmaß des Schnee- und Windbruchs.
„Wir hatten nach der ersten Begehung am vergangenen Wochenende grob überschlagen, dass wir etwa 100 Bäume von der Fahrbahn bzw. von den Randbereichen hätten beseitigen müssen“, so der Arfelder Philipp Henk, der mit seinem Forstwirtschaftlichen Unternehmen mit den Aufräumarbeiten betraut worden war.
„Doch wie recht schnell klar geworden ist, hatten wir uns da erheblich verschätzt“, räumt er angesichts der damit verbundenen Verlängerung der Sperrung ein.
„Es hat sich gezeigt, dass die Hauptgefahr nicht von den Fichten ausgeht, die direkt am Straßenrand stehen und die mit ihren dickverschneiten Ästen zu Schneebruch führen können. Das größte Risiko geht vielmehr von den Buchen aus, die hinter den Fichten den Berg herauf stehen. Diese stellenweise recht massiven Bäume sind bedingt durch die Hanglage schräg gewachsen und bekommen jetzt durch die Schneelast ein unkontrollierbares Übergewicht. Die Bäume knicken nach unten ab und stürzen in Richtung Straße“, so erklärt Philipp Henk den Sachverhalt. „So kann ein Baum, der vielleicht 40 oder 50 Meter von der Straße entfernt gewachsen ist und der jetzt umstürzt, andere Bäume mitreißen und eine Kettenreaktion auslösen, die mit einem gefährlichen „Baumeinschlag“ auf der Straße enden könnte.
Vor diesem Hintergrund wurde die Zahl der aus Sicherheitsgründen zu fällenden Bäume auf rund 330 bis 350 nach oben korrigiert. „Und selbst wenn wir hier mit den Fäll- und Rückearbeiten fertig sind, ist die Straße noch nicht gleich befahrbar“, räumt Arfelder Spezialist für derartige Arbeiten ein. „Unter dem Schnee hier auf der Straße befindet sich eine geschlossene Eisdecke, die es zunächst beseitigt werden muss. Das ist halt alles nicht so einfach, aber die eigentlichen Fällarbeiten gehören seit dem vergangenen Donnerstag der Vergangenheit an“, so Philipp Henk, der natürlich auch Verständnis für die angesichts der anhaltenden Sperrung genervten Autofahrer zeigt.
„Wir halten uns ran, doch ist die Arbeit nicht ungefährlich. Die Bäume stehen durch die stellenweise einseitige Schneelast regelrecht unter Spannung und man muss, bevor man die Säge ansetzt, immer alle Risiken abwägen, um sich selbst und seine Kollegen nicht zu gefährden-“.
