„Ein umfassender Steinbruch an Informationen!“
Schameder. (mf) Wie brachte es IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener gegen Ende der Veranstaltung in gewohnt klaren Worten auf den Punkt: „Der Zentrumsmonitor 2018 der IHK Siegen für die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe ist ein umfassender Steinbruch an Informationen, aus dem man gezielt Material entnehmen kann, um individuelle Projekte zu erarbeiten!“
Dem konnten die anwesenden Händler, Vertreter der Verwaltungen und die Bürgermeister der drei wittgensteiner Kommunen nur zustimmen. Denn die Präsentation des Zentrumsmonitors durch Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein dürfte insgesamt viel Neues rund um das Einkaufsverhalten im Wittgensteiner Land offenbart haben.
Sehr aussagekräftig war dabei die gezielt differenzierte Darstellung von Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück, lassen sich doch nur dadurch ortsspezifische Stärken und Schwächen ableiten.
Befragt wurden insgesamt im Kreisgebiet 4.600 Menschen, in Wittgenstein pro Kommune jeweils etwa 200 Personen. Unterschieden wurde dabei hälftig zwischen Anwohnern und Personen, die sich zum Befragungszeitpunkt in der betreffenden Stadt aufhielten.
Alle Details der umfangreichen Studie lassen sich hier natürlich nicht darstellen. Allgemein lässt sich aber sagen, dass alle drei Kommunen hier im Wittgensteiner Land - von einigen Ausreißern mal abgesehen - rund um den Kreisdurchschnitt angesiedelt sind.
Wenn es um die allgemeine Attraktivität geht - hier sollten gezielt Ambiente, Sicherheit, Architektur/Gebäude, Öffentliche Anlagen, Barrierefreiheit, Sauberkeit, Publikum, Lebendigkeit,
PKW-Erreichbarkeit, Günstige Parkmöglichkeiten, genug Parkmöglichkeiten und ÖPNV-Erreichbarkeit bewertet werden - wurde Bad Berleburg in den Bereichen günstiges Parken und ausreichende Parkmöglichkeiten, Öffentliche Anlagen sowie Architektur überdurchschnittlich bewertet. Unter dem Kreisdurchschnitt lag man in der Odebornstadt in Sachen der nicht konkret definierten „Lebendigkeit“, der ÖPNV-Erreichbarkeit, der Barrierefreiheit und der Sicherheit. Das Warenangebot liegt hier in der Bewertung komplett im Durchschnitt.
In Sachen allgemeiner Attraktivität erreicht Bad Laasphe in keinem der genannten Bereiche den Durchschnitt. Überraschend, dass von den Befragten das Angebot in den Bereichen Lebensmittel und regionale Produkte mit der schlechtesten Bewertung im Kreisgebiet auf einer Höhe liegt. „Was vermutlich dem Umstand geschuldet sein könnte, dass sich zahlreiche Laaspher eine Einkaufsmöglichkeit im Bereich Altstadt und Gartenstraße wünschen würden“, so war von einem Anwesenden hinter vorgehaltener Hand zu hören.
Erfreulicher sieht es indes in Erndtebrück aus. In der Edergemeinde liegt man in Sachen Ambiente und Architektur/Gebäude über und bei den ausreichenden Parkmöglichkeiten im Durchschnitt. Bei den Dienstleistung erreicht man den Mittelwert nur knapp. Der Bereich Freizeit und Kultur fällt deutlich durch.
Insgesamt zeigten sich die Anwesenden mit dem Zentrumsmonitor sehr zufrieden. „Dadurch wissen wir jetzt bedeutend konkreter, wo wir stehen“, bedankte sich Martin Achatzi und fügte hinzu, dass das Internet nicht als Feind zu betrachten sei. „Der Online-Handel kann nicht wegdiskutiert werden“, zeigte er sich mit der Erfahrung des stationären Fotohändlers und Onlineshop-Betreibers überzeugt.
Vielmehr sehe er Siegen als „Feind“ des heimischen Einzelhandels und empfahl, sich gemeinsam als Region darzustellen. „Es gilt meiner Meinung nach, die Marke ‚Wittgenstein‘ klar zu profilieren. Die Händler müssten sich hier stärker einbringen“, so sein Wunsch, an den er gleich einen zweiten anknüpfte. Nämlich diese Studie in zehn Jahren zu wiederholen, um so festzustellen, ob die jetzt erforderlichen Maßnahmen und vorliegenden Instrumente auch gegriffen hätten.
Zumindest in einigen Punkten gab es darüber geteilte Meinungen. „Jede der Kommunen hat ihre eigenen Stärken, die man gezielt hervorheben muss“, so der Bad Berleburger Apotheker Karsten Wolter. „Somit ergeben sich Grenzen der Gemeinschaft. Die Bonuspunkt-Wittgenstein-Karte, die in allen drei Kommunen im Einsatz ist, ist allerdings doch schon ein bemerkenswerte Gemeinschaftsaktion.“ Den Handel in Siegen als Feind zu betrachten wollte indes IHK -Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener verständlicherweise so nicht stehen lassen und zeigte sich dabei mit Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann auf einer Linie. „Siegen sei das für die Region notwendige Oberzentrum und somit kein Konkurrent!“ Bernd Fuhrmann selbst sah den Zentrumsmonitor als wertvolles Instrument, das in der Form bislang nicht vorhanden gewesen sei. Mit dieser Grundlage könne die weitere Vorgehensweise nur sein, dass jede Kommune ihre Ergebnisse individuell analysieren muss. In Berleburg selbst werde man die Ergebnisse hier mit dem Einzelhandelsgutachten verknüpfen, auswerten und entsprechende Maßnahmen prüfen. Zum Abschluss der Versammlung hatte sich Klaus Gräbener noch eine Meldung aufgehoben: Die IHK werde, so deren Hauptgeschäftsführer, noch einmal 40.000 Euro zur Verfügung stellen, um Detailuntersuchungen für Projekte in den Kommunen „anzustoßen“. Großes Interesse fand auch die Antwort auf die Frage des Bad Berleburger Einzelhändlers Per Wiebelhaus! „Wer analysiert den jetzt die Ergebnisse, damit die Händler damit arbeiten können“, hakte er nach. Hier stieg dann Marco Butz, der bei der IHK für den Bereich Einzelhandel zuständig ist, ein und bot an, neben der Analyse auch ein Gespräch mit den Verantwortlichen in Lennestadt zu moderieren, die - unter anderem auch mit einem Bonuspunktkarte ähnlichem Instrument hervorragende Ergebnisse realisieren konnten.
Wie sagte Martin Achatzi doch gleich: „Es gibt viel zu tun!“
Dem konnten die anwesenden Händler, Vertreter der Verwaltungen und die Bürgermeister der drei wittgensteiner Kommunen nur zustimmen. Denn die Präsentation des Zentrumsmonitors durch Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein dürfte insgesamt viel Neues rund um das Einkaufsverhalten im Wittgensteiner Land offenbart haben.
Sehr aussagekräftig war dabei die gezielt differenzierte Darstellung von Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück, lassen sich doch nur dadurch ortsspezifische Stärken und Schwächen ableiten.
Befragt wurden insgesamt im Kreisgebiet 4.600 Menschen, in Wittgenstein pro Kommune jeweils etwa 200 Personen. Unterschieden wurde dabei hälftig zwischen Anwohnern und Personen, die sich zum Befragungszeitpunkt in der betreffenden Stadt aufhielten.
Alle Details der umfangreichen Studie lassen sich hier natürlich nicht darstellen. Allgemein lässt sich aber sagen, dass alle drei Kommunen hier im Wittgensteiner Land - von einigen Ausreißern mal abgesehen - rund um den Kreisdurchschnitt angesiedelt sind.
Wenn es um die allgemeine Attraktivität geht - hier sollten gezielt Ambiente, Sicherheit, Architektur/Gebäude, Öffentliche Anlagen, Barrierefreiheit, Sauberkeit, Publikum, Lebendigkeit,
PKW-Erreichbarkeit, Günstige Parkmöglichkeiten, genug Parkmöglichkeiten und ÖPNV-Erreichbarkeit bewertet werden - wurde Bad Berleburg in den Bereichen günstiges Parken und ausreichende Parkmöglichkeiten, Öffentliche Anlagen sowie Architektur überdurchschnittlich bewertet. Unter dem Kreisdurchschnitt lag man in der Odebornstadt in Sachen der nicht konkret definierten „Lebendigkeit“, der ÖPNV-Erreichbarkeit, der Barrierefreiheit und der Sicherheit. Das Warenangebot liegt hier in der Bewertung komplett im Durchschnitt.
In Sachen allgemeiner Attraktivität erreicht Bad Laasphe in keinem der genannten Bereiche den Durchschnitt. Überraschend, dass von den Befragten das Angebot in den Bereichen Lebensmittel und regionale Produkte mit der schlechtesten Bewertung im Kreisgebiet auf einer Höhe liegt. „Was vermutlich dem Umstand geschuldet sein könnte, dass sich zahlreiche Laaspher eine Einkaufsmöglichkeit im Bereich Altstadt und Gartenstraße wünschen würden“, so war von einem Anwesenden hinter vorgehaltener Hand zu hören.
Erfreulicher sieht es indes in Erndtebrück aus. In der Edergemeinde liegt man in Sachen Ambiente und Architektur/Gebäude über und bei den ausreichenden Parkmöglichkeiten im Durchschnitt. Bei den Dienstleistung erreicht man den Mittelwert nur knapp. Der Bereich Freizeit und Kultur fällt deutlich durch.
Insgesamt zeigten sich die Anwesenden mit dem Zentrumsmonitor sehr zufrieden. „Dadurch wissen wir jetzt bedeutend konkreter, wo wir stehen“, bedankte sich Martin Achatzi und fügte hinzu, dass das Internet nicht als Feind zu betrachten sei. „Der Online-Handel kann nicht wegdiskutiert werden“, zeigte er sich mit der Erfahrung des stationären Fotohändlers und Onlineshop-Betreibers überzeugt.
Vielmehr sehe er Siegen als „Feind“ des heimischen Einzelhandels und empfahl, sich gemeinsam als Region darzustellen. „Es gilt meiner Meinung nach, die Marke ‚Wittgenstein‘ klar zu profilieren. Die Händler müssten sich hier stärker einbringen“, so sein Wunsch, an den er gleich einen zweiten anknüpfte. Nämlich diese Studie in zehn Jahren zu wiederholen, um so festzustellen, ob die jetzt erforderlichen Maßnahmen und vorliegenden Instrumente auch gegriffen hätten.
Zumindest in einigen Punkten gab es darüber geteilte Meinungen. „Jede der Kommunen hat ihre eigenen Stärken, die man gezielt hervorheben muss“, so der Bad Berleburger Apotheker Karsten Wolter. „Somit ergeben sich Grenzen der Gemeinschaft. Die Bonuspunkt-Wittgenstein-Karte, die in allen drei Kommunen im Einsatz ist, ist allerdings doch schon ein bemerkenswerte Gemeinschaftsaktion.“ Den Handel in Siegen als Feind zu betrachten wollte indes IHK -Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener verständlicherweise so nicht stehen lassen und zeigte sich dabei mit Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann auf einer Linie. „Siegen sei das für die Region notwendige Oberzentrum und somit kein Konkurrent!“ Bernd Fuhrmann selbst sah den Zentrumsmonitor als wertvolles Instrument, das in der Form bislang nicht vorhanden gewesen sei. Mit dieser Grundlage könne die weitere Vorgehensweise nur sein, dass jede Kommune ihre Ergebnisse individuell analysieren muss. In Berleburg selbst werde man die Ergebnisse hier mit dem Einzelhandelsgutachten verknüpfen, auswerten und entsprechende Maßnahmen prüfen. Zum Abschluss der Versammlung hatte sich Klaus Gräbener noch eine Meldung aufgehoben: Die IHK werde, so deren Hauptgeschäftsführer, noch einmal 40.000 Euro zur Verfügung stellen, um Detailuntersuchungen für Projekte in den Kommunen „anzustoßen“. Großes Interesse fand auch die Antwort auf die Frage des Bad Berleburger Einzelhändlers Per Wiebelhaus! „Wer analysiert den jetzt die Ergebnisse, damit die Händler damit arbeiten können“, hakte er nach. Hier stieg dann Marco Butz, der bei der IHK für den Bereich Einzelhandel zuständig ist, ein und bot an, neben der Analyse auch ein Gespräch mit den Verantwortlichen in Lennestadt zu moderieren, die - unter anderem auch mit einem Bonuspunktkarte ähnlichem Instrument hervorragende Ergebnisse realisieren konnten.
Wie sagte Martin Achatzi doch gleich: „Es gibt viel zu tun!“
(Foto: M. Fettig) (Stand: 10 Uhr, 21.01. 2019)
